Eine gut geplante Reise beginnt mit der richtigen Vorbereitung – egal, ob es um Tickets, Unterkunft oder die passende Ausrüstung geht. Hier erzähle ich von unseren Erfahrungen und gebe dir Tipps, damit deine Interrail-Tour reibungslos gelingt.
Der Ticketkauf – Diese Alternativen hast du:
Unsere Reisevorbereitungen starteten bereits im Oktober letzten Jahres. Der perfekte Zeitpunkt, denn in der Black-Friday-Woche gab es attraktive Angebote für Interrail-Tickets. Wir entschieden uns für den Global Interrail-Pass „15 Tage nacheinander“, den wir bequem über die Homepage www.interrail.eu kauften. Dort kannst du dir genau den Pass aussuchen, der am besten zu deinen Reiseplänen passt – ob für eine bestimmte Region oder ganz Europa.
Nachdem wir unsere Tickets hatten, mussten wir noch die Interrail-App auf unsere Smartphones laden und den Pass einrichten. Dazu gibst du dein Reiseziel und den Reisezeitraum ein, und die App schlägt dir eine Route vor, die du nach Belieben anpassen kannst. Zu Beginn fand ich die App allerdings nicht immer selbsterklärend und hatte die Sorge, meinen Pass versehentlich zu aktivieren – diese Angst war jedoch unbegründet. Alles verlief reibungslos, und die App erwies sich im Laufe der Reise als hilfreiches Tool.
Falls du lieber auf Nummer sicher gehen möchtest oder individuelle Beratung brauchst, kannst du dein Interrail-Ticket auch in einem DB-Reisezentrum oder Reisebüro kaufen. Bedenke jedoch, dass einige Rabatte und Sonderangebote oft nur online verfügbar sind – so könnte deine Reise im Reisebüro etwas teurer ausfallen.
Auf die Plätze! Fertig! Los! – Das Abenteuer beginnt!
Unsere Reise Richtung Norden startete rasant und abenteuerlich – und das schon bei der Planung! Um die langen Strecken so entspannt wie möglich zurückzulegen, entschieden wir uns für Nachtzüge. Die Route: Hamburg – Stockholm und anschließend Stockholm – Abisko, ganz im Norden Schwedens. Perfekt, um nachts zu reisen und tagsüber ausgeschlafen die Landschaft zu genießen. Doch schon bald stellte sich das erste große Hindernis in den Weg.
In den Nachtzügen sowie ICEs sind Platzreservierungen nämlich Pflicht. Kein Problem, dachten wir uns, bis wir versuchten, die Schlafwagenplätze für die 1500 Kilometer lange Strecke mit dem Vy-Nachtzug von Stockholm nach Abisko zu buchen. Und hier begann das Abenteuer schon vor der Abfahrt: Die Buchung über die Interrail-App? Fehlanzeige! Auch das Reisezentrum der Deutschen Bahn konnte uns nicht weiterhelfen. Ich merkte schnell, dass diese spezielle Zugstrecke ihre eigenen Regeln hat.
Der Vy-Nachtzug, der von Stockholm aus bis weit in den Norden fährt, ist heiß begehrt, besonders im Winter, wenn viele Menschen die magischen Nordlichter sehen wollen. Die Zugtickets selbst sind zwar über die Interrail-App erhältlich, doch die Schlafplätze? Die schienen wie vom Erdboden verschluckt. Ein wenig Verzweiflung machte sich breit. Wir hatten bereits so viel geplant, aber ohne die reservierten Plätze standen wir vor einem echten Problem.
Doch so leicht wollten wir uns nicht geschlagen geben! Also hieß es: weiter recherchieren, Foren durchstöbern und direkt bei Vy anrufen. Schließlich gelang es uns, über die offizielle Website von Vy die Schlafwagenplätze zu buchen. Ein echter Nervenkitzel, aber letztlich war alles unter Dach und Fach! Unser Abenteuer konnte beginnen.
Wollsocken, Skihosen und Co.: Sind wir wirklich gut vorbereitet?
Nachdem wir schon einige Winter in Schweden bei knackigen -20 Grad überstanden hatten, dachten wir: "Kleidung? Kein Problem!" Skihosen, Daunenjacken, Merinounterwäsche, Fleecepullover, dicke Wollsocken, gefütterte Handschuhe und Mützen in allen Formen – was könnte uns da noch überraschen?
Tja, die wahre Herausforderung war nicht die Kälte, sondern der Pack-Wahnsinn. Je länger du über alle Eventualitäten grübelst, desto mehr wandert in den Koffer. Plötzlich sind die „Was-wäre-wenn?-Socken“ und die „Für-alle-Fälle-Mütze“ dabei – und den ganzen Kram mussten wir dann auch noch selbst schleppen!
Technik-Chaos und die erste Koffer-Katastrophe!
Unsere technische Ausrüstung war unverzichtbar: Kamera, Objektive, Stativ, Batterien und Kabel – schließlich wollten wir die Magie Lapplands festhalten. Für diesen Zweck hatten wir extra einen speziellen Kamerarucksack gekauft, um alles sicher zu verstauen. Der restliche Kram? Dafür war mein treuer Wanderrucksack aus dem Jahr 1993 gedacht, der mich schon auf vielen Abenteuern begleitet hatte.
Aber wie das so ist, nach dem Verstauen der „Basics“ (aka Skihosen, Pullover und doppelten Handschuhsätzen) entdeckten wir noch jede Menge „Kleinkram“, der „unbedingt“ mitmusste. Also, was macht man? Richtig – man packt zusätzlich einen Koffer. Ein Fehler, den wir bereits auf dem ersten Bahnhof bitter bereuten.
Einfach unterwegs!
Sobald wir den ersten Bahnhof erreicht hatten, zeigte sich der wahre Feind einer entspannten Reise: Treppen. Treppe hoch, Treppe runter – während mein Koffer mit einem dumpfen „Klack, Klack, Klack“ hinter mir her polterte. Da wurde mir klar: Weniger ist manchmal wirklich mehr. Der Koffer hätte definitiv zu Hause bleiben können!
Hier sind unsere Tipps, damit du nicht im Kofferchaos landest!
- Erkundige dich in deiner Unterkunft: Musst du Bettwäsche und Handtücher mitbringen? Oft spart das jede Menge Platz.
- Packe clever, nicht mehr: Überlege dir genau, was du wirklich brauchst. Weniger Gepäck bedeutet weniger Stress und mehr Freiheit.
- Rucksack statt Koffer: Wenn du viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bist, ist ein Rucksack oft die bessere Wahl. So hast du die Hände frei und musst dich nicht mit einem polternden Koffer herumärgern.
Am Ende fängt das Abenteuer bereits beim Packen an. Wer sich schlau vorbereitet, spart sich unterwegs den Wollsocken-Wahnsinn und hat mehr Raum für das eigentliche Erlebnis – die Reise selbst!
Vorschau auf Teil 3:
Vom Koffer-Chaos direkt in den Zimtschnecken-Himmel: Wie Stockholm uns den perfekten Start in den Tag servierte!
Begleite uns auf unserem schwedischen Abenteuer, das mit einer langen Zugfahrt begann und in den kulinarischen Genüssen Stockholms gipfelte. In der historischen Altstadt Gamla Stan bewunderten wir malerische Perspektiven und genossen ein köstliches Frühstück im Café Panem mit erstklassigen Zimtschnecken. Mit frisch belegten Smörgåsbroten für die Weiterreise erlebten wir hautnah, wie sehr die Schweden ihre Kaffeepause (Fika) zelebrieren – da wird selbst der müde Reisende wieder munter! Entdecke mit uns, wie aus müden Füßen ein geschmacklicher Höhenflug wird!