Abisko: Winterwunderland und Abenteuer pur, Teil 4

Abisko: Winterwunderland und Abenteuer pur, Teil 4

Geschafft. Endlich angekommen in Eis und Schnee!

Nachdem wir den ganzen Tag bei eisigem Wetter durch Stockholm geschlendert waren, sehnten wir uns nach unseren Liegen im Vy-Nachtzug nach Norrland. Gut erholt und bereit für das Abenteuer, führte uns die Reise am nächsten Morgen weiter in die kleine Stadt Boden, weit oben im Norden. Hier mussten wir den Nachtzug verlassen und in einen Regionalzug umsteigen, um unser Ziel zu erreichen. Die arktische Kälte machte sich bereits nach wenigen Minuten im Zug bemerkbar. Obwohl die Heizung unter den Fenstern auf Hochtouren lief, breitete sich die Wärme nur spärlich im Inneren des Zuges aus. Die Skihosen und Fleecepullover wurden aus den Rucksäcken geholt, um uns warm zu halten. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Sonnenstrahlen die tief verschlafene Landschaft erweckten. Plötzlich tauchten zwei Rentiere neben unserem Zug auf. Dynamisch und mit kraftvollen Sprüngen versuchten sie, sich im meterhohen Schnee fortzubewegen. Beeindruckend! Wir fühlten uns in Lappland angekommen.

Abisko STF Turiststation

Nächster Halt: „Abisko Östra“, ertönte es in einem verwaschenen Schwedisch aus den Lautsprechern im Zug. Endlich, nach mehr als 18 Stunden Bahnfahrt und über 1000 zurückgelegten Kilometern, waren wir in Abisko angekommen. Es fühlte sich unwirklich an, fast wie auf einer Expedition ins Unbekannte.

Allerdings blieb nicht viel Zeit, um über unsere Gefühle nachzudenken. Die aussteigenden Passagiere strömten zielgerichtet zum Ausgang, als wüssten sie genau, was sie dort erwartet. Der Herdentrieb packte auch uns, und so reihten wir uns ins Getümmel ein. Wie kommen wir jetzt eigentlich zu unserer Unterkunft? Den Gedanken hatte ich noch nicht zu Ende gedacht, da entdeckten wir zwei Busse, die die Touristen zu ihren Unterkünften bringen sollten.

Innerlich musste ich schmunzeln, denn mit dem schwedischen Sprichwort „Det ordnar sig.“ („Das wird schon.“) konnte ich mich nie wirklich anfreunden. Doch in diesem Moment wurde ich vom Gegenteil überrascht: Innerhalb von 10 Minuten waren wir am Ziel. Ein kurzer Fußmarsch den Hügel hinauf, und schon standen wir vor dem Eingang der STF Turiststation Abisko.

Ob du ein Bett in einem Zimmer mit 2–3 Doppelstockbetten oder luxuriös in einem Hotelbett bevorzugst – hier hast du die Wahl. Als Gast kannst du dich auf kostenloses WLAN im Zimmer mit Geschwindigkeiten von über 25 Mbps freuen. Der Speiseraum mit Frühstücks- und Mittagsbuffet steht sowohl Hotelgästen als auch Gästen der Jugendherberge offen. Abends kannst du à la carte speisen oder in einer der Bars einen kleinen Snack genießen.

Wir kamen gerade pünktlich zum Mittagessen an und wurden mit einem regionaltypischen Gericht verwöhnt. Während wir durch die Panoramafenster blickten, stockte uns der Atem, als ein majestätisch trabender Elch urplötzlich aus dem Dickicht auftauchte. Ein schöneres Willkommensgeschenk hätten wir uns kaum vorstellen können!

 

Abenteuer für alle!

Die Morgenwanderung
Nach unserer Ankunft in der STF Turiststation in Abisko, die nur einen Steinwurf vom Nationalpark entfernt liegt, gönnten wir uns eine kurze Pause, um den Moment zu genießen. Am nächsten Morgen stand die erste Wanderung an – nur wenige Meter von der Herberge entfernt. Wir stießen auf eine kleine Schonung, die offenbar das Winterquartier der Elche war. Im Schutz der kargen Bäume, ruhig am Seeufer liegend, ruhten sie im weichen Schnee und schonten ihre Kräfte. Immer wieder dachte ich: Was für beeindruckende Tiere! Ihr majestätisches Auftreten passt perfekt in diese atemberaubende Landschaft.

Nach diesem wunderbaren Start in die Natur Abiskos sollte es für uns am nächsten Tag noch höher hinausgehen – nicht nur körperlich, sondern auch in Richtung Sterne.

Zwischen Himmel und Erde
Den Nordlichtern einmal ganz nah zu sein – ein Traum, der in der Aurora Sky Station Wirklichkeit werden kann! Auf etwa 1170 Metern Höhe, auf dem Gipfel des Nuolja, bietet sich eine fantastische Aussicht und beste Voraussetzungen für das Polarlicht-Spektakel. Die einzige Hürde? Eine 20- bis 30-minütige Nachtfahrt mit dem Sessellift. Eingepackt in XXL-Overalls rauschten wir zu zweit den Sternen entgegen. Ab und zu unterbrach ein leises Rattern im Liftgehänge die tiefschwarze Stille unter uns.

Oben angekommen, empfing uns unser Guide mit heißen Getränken. Nachdem wir uns aus den überdimensionalen Overalls befreit hatten, erfuhren wir Spannendes über die Entstehung der Polarlichter. Unser Guide behielt dabei die Webcam im Auge, stets bereit, den Nordlichtalarm auszulösen.

Doch an diesem Abend hatten wir kein Glück – der Himmel war zu wolkenverhangen, um die tanzenden Lichter zu erhaschen. Kurz nach Mitternacht machten wir uns auf den Rückweg. Beim Verlassen der Bergstation, umgeben von tiefschwarzer Nacht, spürte ich doch ein kleines Zögern, in den Lift zu steigen. Mein Blick blieb fest auf das hell erleuchtete Tal gerichtet, während eisige Windböen über uns hinwegzogen.

Wenn auch du hoch hinaus möchtest, solltest du deinen Ausflug bereits im Voraus buchen! Dieses Ziel ist sehr gefragt, und Plätze sind schnell ausgebucht.

Nachdem uns die Magie des Himmels leider verwehrt geblieben war, hatten wir allerdings noch ein weiteres Abenteuer auf unserer Liste – eines, das deutlich bodenständiger, aber nicht weniger aufregend war.

Der beste Freund des Menschen
Ganz oben auf unserer Wunschliste: eine Hundeschlittentour! Meine Tochter war total aus dem Häuschen – kein Wunder, sie ist mit unserem Berner Sennenhund aufgewachsen und liebt Hunde über alles. Die Vorstellung, mit einem Rudel energiegeladener Huskys durch die unendlichen Weiten Lapplands zu gleiten, klang einfach traumhaft. Diesen Wunsch mussten wir unbedingt in die Tat umsetzen!

 

Allerdings werden Hundeschlittentouren in Abisko nur noch von wenigen Anbietern organisiert. Deshalb lohnt es sich, frühzeitig zu planen und sich beispielsweise bei www.manawa.com oder www.GetYourGuide.de zu informieren – und natürlich rechtzeitig zu buchen.

Kleiner Tipp: Überlege dir, ob du den Hundeschlitten selbst steuern willst. Bei MANAWA hast du die Chance, genau das auszuprobieren!

 

Vorschau auf Teil 5:

Von gefrorenen Wasserfällen bis zu künstlerischen Iglus: Ein Wintertraum in Lappland

Bereite dich auf ein frostiges Abenteuer vor! In unserem neuen Blogbeitrag entführen wir dich zum Eisklettern an gefrorenen Wasserfällen und zur Übernachtung im legendären Icehotel. Entdecke, wie viel Spaß die Kälte machen kann, während du in einer beeindruckenden Eiswelt schläfst!

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